Vor- und Nachteile


Eine Screening-Mammographie bringt − wie jede medizinische Maßnahme − Vor- und Nachteile mit sich, die Sie gegeneinander abwägen sollten. Gut informiert können Sie besser entscheiden, ob Sie die Einladung zur Mammographie annehmen wollen. 

Wir bieten Ihnen Screening-Einheiten in der festen Einheit im St. Agnes Hospital in Bocholt und in der mobilen Einheit.
Darüber hinaus bieten wir Ihnen Abklärungseinheiten im St. Agnes Hospital in Bocholt und im Marienhospital in Ahaus.

Die Mehrzahl der Fachleute geht davon aus, dass ein qualitätskontrolliertes Mammographie-Screening mehr Vorteile als Nachteile bietet. Die Erfahrungen aus Ländern, die schon lange ein Screening-Programm anbieten, wie Holland, England und Schweden, bestätigen dies. 

Bei Frauen, die am Screening teilnehmen, kann Brustkrebs früher erkannt werden als bei Frauen, die nicht teilnehmen. Dadurch kann ein Teil der Frauen vor dem Tod durch Brustkrebs bewahrt werden. Auch können Frauen schonender behandelt werden. So lässt sich beispielsweise bei einer Operation die Brust fast immer erhalten. 

Dem gegenüber können verdächtige Befunde zu Beunruhigung und Angst führen. Die meisten Verdachtsfälle stellen sich jedoch als unbegründet heraus. Dann haben sich die Frauen unnötige Sorgen gemacht. Stellt sich der Verdacht erst nach einer Gewebeentnahme als unbegründet heraus, wurde ein unnötiger Eingriff vorgenommen. 

Manche Tumoren werden bei der Mammographie nicht gesehen. Ein Tumor kann auch in dem Zeitraum zwischen zwei Mammographien entstehen. Daher ist es wichtig, dass Frauen Veränderungen an ihrer Brust jederzeit ernst nehmen und eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Manchmal wird der Tumor im Screening in einem unheilbaren Stadium entdeckt. Dann müssen die Frauen länger mit dem Wissen um die Krankheit leben, ohne dass sie womöglich einen Vorteil von der frühen Diagnose haben. Ein Teil der Tumore wäre ohne Mammographie nie auffällig geworden. Subjektiv gesunde Frauen werden so unnötig zu Brustkrebspatientinnen. 

 

Was ist bei einer Teilnahme am Screening zu erwarten?

Das lässt sich für den  Einzelfall nicht konkret vorhersagen. Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Am wahrscheinlichsten ist: Sie erhalten die Nachricht, dass alles in Ordnung ist. 
  • Wenn ein Tumor beim Screening gefunden wird, rettet Sie die frühe Diagnose vielleicht vor dem Krebstod. Bei einer frühen Diagnose kann zudem schonender operiert werden als bei einer späten Entdeckung des Tumors. 
  • Es kann aber auch sein, dass Sie unnötig beunruhigt werden. Manche Frauen empfinden die Zeit des Wartens auf die Abklärungsuntersuchung als sehr belastend, andere weniger. Bei den meisten Frauen überwiegt die Erleichterung, doch keinen Brustkrebs zu haben. Wird bei Ihnen Brustgewebe entnommen, ohne dass ein Tumor gefunden wird, werden Sie besonders erleichtert sein. Doch der Eingriff war dann unnötig. 
  • Der weitreichendste Nachteil des Mammographie-Screenings ist zugleich der am wenigsten sichtbare: die Überdiagnosen. Sie machen unnötigerweise aus einer subjektiv gesunden Frau eine Brustkrebspatientin. Das passiert dann, wenn ein Tumor nicht so schnell wächst, dass er jemals auffällig geworden wäre. Das Problem ist, dass zum Zeitpunkt der Diagnose niemand absehen kann, wie sich ein Tumor weiter entwickelt und ob er irgendwann Probleme bereitet. Da man auch im Nachhinein nicht beurteilen kann, wie er sich ohne Behandlung entwickelt hätte, sind Überdiagnosen nicht sichtbar und auch nicht messbar. Wie viele Überdiagnosen es gibt, lässt sich nur abschätzen. Die Meinungen gehen deshalb weit auseinander. Die meisten Fachleute stimmen darin überein, dass auf einen verhinderten Todesfall eine Überdiagnose kommt. Manche gehen davon aus, dass Überdiagnosen noch häufiger sind

 

Was ist mit der Strahlenbelastung?

Die Strahlenbelastung wird auf mehrere Arten möglichst gering gehalten:

  • Die eingesetzten Geräte müssen hohe Qualitätsstandards erfüllen.
  • Die Zahl der Untersuchungen wird beschränkt, indem das Screening nur Frauen zwischen 50 und 69 und nur jedes zweite Jahr angeboten wird.
  • Frauen unter 50 werden unter anderem deshalb nicht routinemäßig mammographiert, weil ihr Brustgewebe besonders strahlenempfindlich ist.
  • Auch das Zusammendrücken der Brust erlaubt es, mit einer niedrigen Strahlendosis auszukommen.

So gehen Fachleute davon aus, dass das Mammographie-Screening durch die Strahlenbelastung durchschnittlich weit weniger Schaden anrichtet als es Nutzen bringt.

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