Nuklearmedizin


Was muß ich mir darunter vorstellen?

 

Die Nuklearmedizin beschäftigt sich mit der therapeutischen und diagnostischen Anwendung von offenen, radioaktiven Stoffen und Ihren Verbindungen. Einen großen Anteil an der Diagnostik nehmen hierbei die bildgebenden Verfahren ein. 
Im Gegensatz zur reinen Darstellung morphologischer Strukturen, ermöglicht die Nuklearmedizin Aussagen über funktionelle Abläufe im Körper.   
Bei der Untersuchung werden der zu untersuchenden Person spezifische Substanzen, die vorher radioaktiv markiert werden (Radiopharmaka), zum Beispiel per Injektion in die Blutbahn verabreicht. Bei diesen Radiopharmaka handelt es sich um Stoffe, die am entsprechenden Stoffwechselvorgang beteiligt sind. 
  
Zerfallen die verabreichten Radiopharmaka im Körper, senden sie Gammastrahlen ab. Diese können mithilfe eines speziellen Geräts, der so genannten Gammakamera, gemessen und in ein Szintigramm umgewandelt werden. Unterscheidungen zwischen Bereichen mit hoher und geringer radioaktiver Aktivität liefern dem Arzt dann ein genaues Bild des Stoffwechselvorgangs. 
Die Darstellung der Vorgänge im Körper erfolgt mittels der Szintigraphie, z.B. Knochen-, Myokard-, Schilddrüsenszintigraphie. 
Unter Nuklearmedizin versteht man das medizinische Fachgebiet, in dem bei verschiedenen Diagnose- und Therapieverfahren radioaktive Substanzen eingesetzt werden. Am bekanntesten ist ihr Einsatz bei der Diagnose und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen. 
  
Auf die Nuklearmedizin wird aber auch z.B. bei Krebserkrankungen, Herzkrankheiten, Untersuchungen des Gehirns und des zentralen Nervensystems (ZNS) oder bei rheumatischen Erkrankungen zurückgegriffen. 
  
Unterschieden werden kann zwischen einem statischen Szintigramm, welches einen Ist-Zustand zu einem bestimmten Moment anzeigt, und einem dynamischen Szintigramm, das meist über einen Zeitraum von einer halben Stunde aufzeichnet und auf diese Weise zeitliche Veränderungen der Stoffwechselprozesse darstellen kann. 
  
Es können bereits Krankheiten erkannt werden, die noch zu keinen anatomisch sichtbaren Veränderungen geführt haben. Angewandt wird diese Methode beispielsweise in der Frühdiagnose von Knochenmetastasen oder des Morbus Parkinson. 
  
Ein weiterer Einsatzbereich der Nuklearmedizin ist die Behandlung von entzündlichen Prozessen, wie z.B. Rheuma von Schulter- oder Kniegelenken. 
 
Risiken und Komplikationen:
Alle nuklearmedizinischen Untersuchungs- und Therapieverfahren sind meist sehr gut verträglich. Nebenwirkungen treten nur sehr selten auf. 

Zu den Einzelleistungen der Nuklearmedizin